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Stuckateur / Stuckateurin
Der Politthriller "The International", der Abenteuerfilm "Die drei Musketiere" oder der Kultfilm "Inglourious Basterds" - wenn eine internationale Filmproduktion in die Babelsberger Studios kommt, wird schon mal das New Yorker Guggenheim-Museum in Originalgröße nachgebaut, fahren venezianische Gondeln durch die Studio-Hallen oder man trifft Regisseur Quentin Tarantino beim Mittagessen in der Kantine.
In der Traumfabrik Babelsberg entstehen jene Filmwelten, die uns als Kinogänger und Filmliebhaber immer wieder begeistern. Einen entscheidenden Anteil an der Realisierung dieser Projekte haben die Handwerker des Art Department Babelsberg. Einer von ihnen ist der Stuckateur Marc Kagermann.
Stuckateur, da denkt man erst einmal an Baustelle, an Fassaden und vielleicht auch an die Verzierungen an der Zimmerdecke. Weit gefehlt! In einem großen Team aus Stuckateuren, Tischlern, Malern, Bildhauern, Schlossern, natürlich den Projektplanern, Regisseuren und Production-Designern entstehen in den 16 Studios und zahlreichen Werkstätten in der Medienstadt Potsdam-Babelsberg fast täglich neue Kulissen für nationale und internationale Filmproduktionen.
Zwischen Kostümfundus und dem ehemaligen Kino auf dem Gelände des Babelsberger Studios liegt die Werkstatt der Stuckateure. Die Räume sind groß und hell. Skulpturen aus verschiedenen Materialien in allen erdenklichen Größen und Farben säumen die Gänge zwischen den einzelnen Werkstattbereichen. Die Wände schmücken Lehrstücke der ehemaligen Auszubildenden, und auf den Tischen liegen unfertige Werkstücke.
Die Ausbildung zum Stuckateur dauert drei Jahre. Das erste Lehrjahr hat Marc Kagermann in der Berufsschule und auf dem Lehrbauhof verbracht. Einfache Holz- und Metallarbeiten, Fliesenlegen, Mauern sowie der Schablonenbau gehörten hier unter anderem zu den Ausbildungsinhalten. Erst im zweiten Ausbildungsjahr begann für ihn die Arbeit in der Stuckateur-Werkstatt des Art Departments.
Ein besonderes Highlight seiner Arbeit sei das Abformen von Modellen und Skulpturen. Klassisch wird mit Gips gearbeitet, aber auch moderne Kunststoffe kommen zum Einsatz. Abwechslungsreich, vielseitig und vor allem sehr spannend - so kann man die Arbeit beschreiben. Der Beruf des Stuckateurs vereint Kunst und Handwerk, und daher sind neben Kreativität und Geschick selbstverständlich auch Genauigkeit und Pünktlichkeit gefragt. Zeitpläne müssen eingehalten und im Vorfeld aufgestellte Budgets sollten nicht gesprengt werden.
Und auch wenn die Arbeit körperlich sehr anstrengend ist, kann sich Marc Kagermann keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen. Und nichts ist cooler, als im Kino zu sitzen und bei der einen oder anderen Szene sagen zu können: "Das habe ich gebaut!". Nicole Keilig
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